Der Schweizer Reformator Ulrich (Huldrych) Zwingli steht häufig im Schatten Martin Luthers. Dabei ist seine Lebensgeschichte sehr spannend und interessant: als Student setzte er sich modernen Ideen auseinander, als Priester begleitete er Schweizer Soldaten in den Krieg, als Pfarrer scheute er auch vor Konflikten nicht zurück.
Schließlich wurde er Stadtpfarrer in Zürich. Dort führte er Neuerungen im kirchlichen Leben ein. Das Wurstessen am 9. März 1522 war ein öffentlicher Tabubruch. Zwinglis anschließend veröffentlichte Streitschrift war der Start der Reformation in Zürich und in der Schweiz. In wenigen Jahren gestaltete Zwingli mit seinen Mitarbeitern die Reformation. Ein evangelisches Kirchenleben wurde aufgebaut, Diakonie und Bildungsarbeit wurden weitere Schwerpunkte seiner Arbeit. Aus der von ihm gegründeten Hochschule entstand später die Züricher Universität. Die heute in vielen reformierten Gemeinden verbreitete ‚Zürcher Bibel‘ wurde von Zwingli und seinem Übersetzerkreis erarbeitet. Schließlich konnte Zwingli den Rat sogar überzeugen, für die Politik der Reformation in den Krieg zu ziehen. Als Begleiter der Soldaten kam Zwingli 1531 selbst in der Schlacht um.
Zwingli ist für viele, auch für evangelisch-reformierte Christen, ein eher unbekannter Reformator geblieben. Der Vortrag will einen Einblick in seine Biografie, seine theologischen Grundüberzeugungen und sein Lebenswerk geben.